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„Frühlingskräuter und Blüten-Teil II“ hieß das Thema am 11. Juni 2012, dem dritten Seminartag des Kurses von Dr. Markus Strauss. Zunächst beschäftigten wir uns im Pflanzenporträt nochmals ausführlich mit dem, auch aktuell noch blühenden Giersch, seinen Erkennungsmerkmalen und möglichen Verwechslungsgefahren mit der Hundspetersilie und dem Schierling. Die offizielle Veranstaltung eröffnete Ursula Gieringer mit dem phytotherapeutischen Teil und sprach diesmal über alternative Mundhygiene. Die Herstellung eines Mundwassers wurde demonstriert und jeder Teilnehmer konnte seine „Schlämmkreide“ nach Belieben mit pulvrig zerkleinertem Salbei, Thymian und/oder Pfefferminze mischen, um diese Zuhause auszuprobieren. Im Anschluss wurden die weiße Taubnessel, die Knoblauchrauke und die Vogelmiere von Dr. Strauss im theoretischen Teil behandelt. Natürlich wurde danach wieder fleißig gesammelt, zubereitet und probiert.
Angesichts der Inhaltsstoffe von herkömmlichen „Zahnpflegeartikeln“, wie Zahnpasta, Mundwasser oder auch Zahnseide ist alternative Mundhygiene ein wichtiges Thema.
Tagtäglich kommen unsere empfindlichen Mundschleimhäute mit diesen Produkten in Berührung, teilweise werden sie sogar verschluckt. Die „namhaften“ Produkte in den Konsumketten sind allesamt von amerikanischen Großkonzernen hergestellt und vor allem mit zumindest einem gleichen Zusatzstoff ausgestattet: Fluor! Auf den Packungen wird dies auch stets mit Hinweis auf die zahnhärtende Wirkung des Abfallprodukts der chemischen Industrie beworben. Jedoch sind neben verschiedenen Publikationen in Buchform, auch im Internet sehr viele Informationen über die eklatanten gesundheitsschädlichen Nebenwirkungen einer Dauer- und Überfluoridierung des menschlichen Körpers erhältlich. Dem beworbenen eigentlich positiven Effekt einer Zahnhärtung steht zudem entgegen, dass die Zähne gleichzeitig verspröden. Diejenigen, die sich vielleicht noch nicht mit dieser Thematik beschäftigt haben, finden schon bei Eingabe des Suchwortes „Fluor“ Entsprechendes, hier gibt es einen kurzen Überblick.
In Sachen alternativer Zahnpflegeprodukte habe ich selbst eine kleine Odyssee hinter mir: In Reformhäusern, in Bioläden und selbstverständlich im Netz gibt es die entsprechenden Produkte, die gegenteilig ebenso groß bewerben, KEIN Fluor zu beinhalten. Das fand ich an sich schon bemerkenswert. Zunächst habe ich also eine der Salzzahnpasten probiert, für mich war das aber keine dauerhafte Lösung. Der Geschmack und das fehlende Schäumen sowie das mangelnde Erfrischungsgefühl sprachen eindeutig dagegen. Auch die Teebaumölvarianten waren nichts. Dann entdeckte ich die damals brandneue „Biorepair“ und war wieder zufrieden, eine gewöhnliche Zahncreme ohne Fluor benutzen zu können, auch wenn das Zeug ca. 5,- € die Tube kostete. In meiner Wahrnehmung total beschränkt auf Fluor fixiert, sind mir dabei die enthaltenen Nanopartikel, die „kleine Defekte reparieren“ sollen, zunächst nicht aufgefallen! Natürlich hatte ich auch keine Lust auf Nanopartikel in meiner Zahncreme, daher bin ich seitdem Benutzerin von „Ajona Zahncremekonzentrat“ in der kleinen roten Tube. Dieses Produkt wird unverändert seit den 50er Jahren in Deutschland produziert und ist auch im Bad von Dr. Strauss zu finden.
Bei meinen damaligen Recherchen bin ich auch auf die sogenannte „Schlämmkreide“(eigentlich sog. gefällte Kreide), einem Pulver aus Calciumcarbonat, welches auch in herkömmlichen Zahncremes als Scheuermittel Verwendung findet, gestoßen. Das Pulver aus Calciumcarbonat enthält jedoch keine scharfen Schleifpartikel, die in der eigentlichen Schlämmkreide sonst enthalten sind. Da ich dieses Produkt aber bisher noch nie wirklich ausprobiert hatte, freute ich mich diesmal besonders auf das Ausprobieren meines kleines Gläschens Schlämmkreide, die mit ca. zwei TL pulverisierten Salbei und einem TL Thymian vermischt war. Vom Ergebnis bin ich immer noch begeistert. Zwar kann die Schlämmkreide, zumindest für mich persönlich, keine Zahncreme ersetzen, durch die Kräuter hat das Pulver aber einen angenehm frischen Geschmack. Die Reinigung empfand ich wie ein angenehmes Zahnpeeling für zwischendurch, auf den gewohnten Schaum muss man hierbei natürlich verzichten, da keinerlei Tenside vorhanden sind. Wichtig zu beachten ist, das Pulver nicht mit der nassen Zahnbürste zu verklumpen, dann hält es ca. 1 Jahr.
Zur außerdem besprochenen Knoblauchrauke, der weißen Taubnessel und der Vogelmiere sind im jeweiligen Pflanzenportrait noch weitere Informationen und Rezepte vorhanden.
Der liebe Giersch wurde hier schon mehrfach angesprochen und erläutert, u.a. auch in dem Video „Schätze der Natur -Sammeln und Erkennen I“. Nicht oft genug kann auf seine Vorzüge hingewiesen werden!
Das Gierschgemüse mit Naturreis (Rezept hier) war neben dem obligatorischen Wildkräutersalat auch wieder sehr lecker. Das zuletzt gereichte Wildkräuter-Gazpacho aus Gurke, Knoblauch und einem Wildkräutermix war dann aber doch nur für hartgesottene Liebhaber geeignet!
Das nächste Mal wird sich alles um „Sommerliches Wildgemüse“ drehen.