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Brennnessel

Brennnessel (Urtica dioica)

Familie: Urticaceae, Brennnesselgewächse

 

Verwendung in der Küche:

Von der Brennnessel verwendet man alle oberirdischen Teile. Junge Blätter können roh gegessen werden. Um ein „verbrennen“ zu vermeiden greift man die Jungen Triebe von unten am Stengel, rollt den Trieb zusammen und knetet ihn mit den Händen ein bisschen durch. Die Brennhaare verlieren auf diese Art ihre Wirkung. Wenn man Spinat oder eine Suppe aus ihr machen will nimmt man zum ernten besser Handschuhe. Kurz blanchiert oder mit dem Nudelholz gewalkt kann sie gefahrlos weiterverarbeitet und gegessen werden. Auch in Soßen, Gemüsefüllungen und als Würzkraut kann sie verwendet werden. Die Blätter der Pflanze eignen sich hervorragend zum trocknen, so lässt sie sich gut und lange aufbewahren. Die Samen der Brennnessel können roh gegessen werden und haben einen leicht nussigen Geschmack. Getrocknet und zermalen hat man ein Eiweißpulver welches man lange aufbewahren kann. Erntet man regelmäßig frische Triebe, wachsen bis zum Winter immer wieder neue nach und man kann mehrmals im Jahr ernten. Bei jedem Schnitt bildet die Brennnessel mehr Brennhaare aus und brennt entsprechend mehr. Eine Pflanze die noch nie Kontakt mit Fressfeinden hatte, hat auch nur wenige Brennhaare gebildet. Außerdem lässt sich aus zerkleinerten Blättern ein Öl-Auszug herstellen, welcher dann als durchblutungsförderndes Massageöl genutzt werden kann.

 

Medizinische Wirkung:

Die Brennnessel hat eine blutbildende und blutreinigende Wirkung. Sie ist reich an Eisen, Magnesium und Kalium, wirkt entgiftend und leicht harntreibend. Die Brennnessel enthält Enzyme und pflanzliche Hormone, die eine krebsvorbeugende Wirkung haben. Außerdem senkten diese den Blutzuckerspiegel und hemmen Entzündungen. Die Pflanze ist, auf Grund ihrer vielen Mineralien, sehr basisch, daher eine perfekte Ergänzung zu unserer oft viel zu sauren Nahrung. Die Verdauung und die Nieren werden gefördert. Auch bei Gallenleiden und Prostatabeschwerden wird die Brennnessel oft eingesetzt. Innerlich und Äußerlich angewendet kann sie hilfreich gegen Gicht und Rheuma sein. Man nutzt die Brennhaare an der betroffenen Stellen, das fördert die Durchblutung. Das Brennen lässt auch recht schnell nach, wenn man nicht kratzt. Auch bei Schuppen oder fettigen Haaren, kann ein Auszug aus Brennnesseln helfen. Die zerstoßenen Samen nutzt man zur äußerlichen Anwendung bei Rheuma und Hautleiden.

 

Inhaltsstoffe:

Kohlenhydrate, viel Kalium, viel Eisen, viel Silicium in Form der Kieselsäure, Phosphor, Magnesium, reich an Eiweiß und Vitaminen A,C,E,
In den Samen: bis zu 30% fettes Öl, Vitamin E, Schleimstoffe und Carotinoide

 

Sonstiges:

Die Brennnessel ist die Königin der Wildkräuter. Sie ist so reichhaltig an Inhaltsstoffen und ist somit für alle Probleme eine gute Lösung. Für Vegetarier ist die Brennnessel gut um den Eiweißhaushalt aufzustocken. Aus den Stengeln lassen sich Schnüre mit einer beachtlichen Tragkraft herstellen. Früher wurden die sogenannten Nesseltücher aus Brennnesseln hergestellt. Heute nimmt man eher Leinen oder Baumwolle. Eine aus Brennnesseln hergestellte Jauche, kann zur Düngung und in hoher Konzentration zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden. Brennnesseljauche bewirkt Wunder in ihrem Garten.